Gruppe Arlt
Minsk, den 3. August 1942
Die Arbeit der restlichen Männer hier in Minsk bleibt nach wie vor ziemlich dieselbe. Die Judentransporte trafen in regelmäßigen Abständen in Minsk ein und wurden von uns betreut. So beschäftigten wir uns bereist am 18. und 19.6.42 wieder mit dem Ausheben von Gruben im Siedlungsgelände. Am 19.6. wurde der am Fleckfieber im hiesigen SS-Lazarett verstorbene SS-Scharf[ührer] Schröder im neuen Friedhof am Gut des Kdr’s beigesetzt. Meine Gruppe wurde durch Männer aus dem S.D. verstärkt und nahm als Ehrenzug an der Trauerfeier teil.
Am 29.6. traf der erwartete Judentransport aus dem Reich ein.
Am 27.6. starteten wir samt ziemlich den ganzen Kdo. zu einer Aktion nach Baranowitsche. Der Erfolg war wie immer negativ. Im Zuge dieser Aktion räumten wir das Judenghetto in Slonim. Etwa 4.000 Juden wurden an diesem Tage der Erde übergeben.
Am 30.6. kehrten wir wieder nach Minsk zurück. Die nächstfolgenden Tage waren mit Sachen instandsetzen, Waffen reinigen, Waffendurchsicht ausgefüllt.
Am 2.7. wurden bereist wieder die Vorkehrungen zum Empfang eines Judentransportes – Aushebung der Gruben – getroffen.
[...]
Am 17.7. traf ein Transport mit Juden ein und wurde zum Gut gebracht.
Am 21., 22. und 23.7. wurden neue Gruben ausgehoben.
Am 24.7. trifft bereits wieder ein Transport mit 1000 Juden aus dem Reich hier ein.
Vom 25. bis 27.7. wurden neue Gruben ausgehoben.
Am 28.7. Großaktion im Minsker russ[ischen] Ghetto. 6.000 Juden werden zur Grube gebracht.
Am 29.7. [:] 3.000 deutsche Juden werden zur Grube gebracht.
Die nächstfolgenden Tage waren wieder mit Waffen reinigen und Sachen instandsetzen ausgefüllt.
[Es folgen Personalmeldungen.]
Das Betragen der Männer ist inner- und außerdienstlich gut und gibt zu keiner Beanstandung Anlaß.
[Unterschrift:] Arlt
SS-Unterscharführer
[1] Faksimile in: „Unsere Ehre heißt Treue“, S. 242 f; Fehler in Rechtschreibung und Zeichensetzung sind stillschweigend berichtigt.