Leo[...] Troisdorf, den 25.11.54
Troisdorf
Roonstr.4
An den
Herrn
Regierungspr�sidenten
i/K�ln a/Rhein
Betr. Antrag auf Anerkennung meiner Tochter Brigitte R[...].
Gegen den Beschluss des Kreissonderhilfsausschuss vom 7.11.49 [2], der mir am 17.11.49 durch die Post zugestellt wurde, erhebe ich hiermit Einspruch.
Zur Begr�ndung folgendes:
Aus den Erbgesundheitsgerichtsakten ist nach Az: 102 XIII 802/34 ersichtlich dass meine vergaste Frau, Maria [...], angeblich an Schizophrenie litt. Die in den Akten angef�hrte Schizophrenie hat in Wirklichkeit bei meiner Frau nie bestanden. Die Voruntersuchung zur Feststellung von Erbkrankheiten haben bei ihr nie stattgefunden. Um nun aber einen Gerichtlichen Beschluss herbeif�hren zu k�nnen, wurde ich gezwungen alles zu tun, um ein rechtlich begr�ndetes Urteil herbeizuf�hren. Um nun den wirklichen Hergang �ber den Tod meiner Frau
festzustellen
feststellen zu k�nnen und dass meine Frau bis zu dem besagten Zeitpunkt ganz normal war, w�re es angebracht, mich selbst, sowie Zeuge[n] die ich angeben kann, in dieser Sache vorzuladen und zu vernehmen.
Man st�tzt sich heute auf die vorhandenen Urteile, die
ganz
genau
das Gegenteil besagen von dem was passiert ist. Denn vor der Verhandlung hier (in K�ln am Reichelsbergerplatz) wurde mir sowie meiner Frau von Dr. L[...] (abt.Arzt der Anstalt Bonn) erkl�rt, dass wir �berhaupt keine Aussage machen d�rften, da meine Frau sonst sofort wieder zur Heil + Pflegeanstalt Bonn zur�ckgef�hrt w�rde. Um dieses zu verh�ten gab ich sowie meine Frau zu allem die Einwilligung.
[1] Fundstelle: Privatbesitz "Leo", Kopie im Besitz des Hrg.
[2] Darin heisst es u.a.: Die Verstorbene sei nicht aus politischen Gr�nden in eine Heil- und Pflegeanstalt gebracht worden. "Die Herbeif�hrung eines gewaltsamen Todes bei Geisteskranken l�sst eine Anerkennung der Tochter auf Grund der Richtlinien vom November 1947 nicht zu." (Fundstelle: s.o.)