VON MICHAEL HOCHHEUSER
Am Stammsitz bleiben nur noch 30 Mitarbeiter der Produktion. Die H�he der Stellenstreichung ist noch unbekannt.
Troisdorf - Einem Teil der 150 Besch�ftigten der Troisdorfer Dynamit Nobel AG droht die K�ndigung. Gestern gab der neue Eigent�mer, der US-Spezialchemiehersteller Rockwood, bekannt, dass der Sitz der Firmenzentrale von Troisdorf nach Frankfurt verlagert werden soll, in die N�he der dort ans�ssigen Tochtergesellschaft Chemetall. Zudem soll der Bereich Kundensynthese von Troisdorf an den Produktionsstandort Schlebusch bei Leverkusen umziehen. Am Stammsitz in der Aggerstadt verbleibt somit nur noch die Produktion mit knapp 30 Mitarbeitern. „Diese Entscheidung ist mit einem Personalabbau verbunden“, sagte gestern Firmensprecher Michael K�bl. Die Gr��enordnung der Stellenstreichung sei noch unklar. Nach der Ausgliederung des Kunststoffbereichs, in dem rund 5000 von 12 400 Mitarbeitern der Dynamit-Nobel-Gruppe arbeiteten, sei eine entsprechende Verkleinerung der Holding geplant. Betroffen von den K�ndigungen und Umsetzungen sind insgesamt rund 120 Mitarbeiter - 68 aus der Holding, die nach Frankfurt zieht, die restlichen aus der Kundensynthese.
Gestern begannen die Gespr�che mit dem Betriebsrat zu den Einzelheiten des Stellenabbaus. Neziha Giousouf von der Arbeitnehmervertretung wollte sich noch nicht �ber die Gef�hlslage der Belegschaft �u�ern. „Wir sind erst am Morgen in Verhandlungen mit dem Arbeitgeber getreten“, sagte Giousouf.
„Die Hauptverwaltung wird komplett ger�umt“, k�ndigte K�bl an. Die Dynamit Nobel hatte das Geb�ude an der Kaiserstra�e in den 50er Jahren gebaut und es sp�ter verkauft. Heute sei das Unternehmen nur noch Mieter, das achtst�ckige Verwaltungsgeb�ude gegen�ber des Rathauses geh�rt laut K�bl einer Investmentgesellschaft. „Bis zum Jahresende“ soll der Umzug �ber die B�hne gebracht sein. Wer dann in das Haus einziehe, sei noch unklar.
�berrascht reagierte die Stadt auf die Nachricht. „Bisher wissen wir offiziell nichts. Das ist schon ein Schlag, dass ein alteingesessenes Unternehmen nun fast komplett weg geht“, sagte Sprecherin Bettina Plugge auf Anfrage. Die Stadt w�rde dies „ausgesprochen bedauern“, auch, da es stets starke Verbindungen zwischen Dynamit Nobel und Troisdorf gegeben habe.
Wie berichtet, ist das US-Unternehmen mit Sitz in Princeton / New Jersey nach dem Vorliegen aller n�tigen kartellrechtlichen Genehmigungen seit dem 1. August Eigent�mer von Dynamit Nobel. Durch den Kauf weiterer deutscher Firmen will Rockwood zu einem der weltweit f�hrenden Produzenten von Spezialchemikalien und modernen Werkstoffen aufsteigen. 2003 betrug der Jahresumsatz rund 2,1 Milliarden Euro.
(K�lner
Stadt-Anzeiger) 19.4.2004